Es gibt einmal die generative und vegetative Vermehrung. Die generative
Vermehrung, ist die Vermehrung durch Samen (geschlechtlich). Das
Vermehren
durch Pflanzenteilen ist die vegetative Vermehrung (ungeschlechtlich).
Unter der generativen oder geschlechtlichen Vermehrung versteht man die
Vermehrung durch Aussaat. Ihr Vorteil ist vor allem darin zu sehen, dass
sie eine schnelle und relativ einfache Massenvermehrung auf kleinem Raum
ermöglicht. Zudem stellt sie für viele Pflanzenarten (z.B. einjährige
Pflanzen) die einzige Möglichkeit der Vermehrung da.
Der Samen besteht aus verschiedenen Bestandteilen, die verschiedene
Funktionen haben. Das Nährgewebe ist sehr stärke haltig und dient der
Ernährung des Keimlings. Die Samenschale ist eine harte Schutzhülle, die
das Innere des Samen schützt. Ebenso befindet sich der Keimling in dem
Samen. Bei der Keimung des Samens müssen erst verschiedene Abläufe
geschehen, bevor aus dem Samen eine Pflanze wird. Als erstes quillt die
Schale des Samen auf, dass geschieht durch Wasser, wenn der Samen
aufgequollen ist bricht die harte bzw etwas weiche Samenschale auf und
der
Keimling kann seine Wurzeln entwickeln. Blätter und Spross werden
später
an der Erdoberfläche gebildet.
Es gibt drei verschiedene Keimlinge:
1. Einkeimblättrigen, z.B. Bambus, Schilf, Gras
2. Zweikeimblättrigen
3. Nacktsamer
Bei der Keimung unterscheidet man auch zwischen Hypogäischer Keimung
(z.B.
Quercus robur) und Epigäischer (z.B. Acer pseudoplatanus) Keimung.
Sie unterscheiden sich dadurch, dass bei der Epigäischen Keimung die
Keimblätter über der Erde sind und bei der Hypogäischen unter der Erde.
Der Apfelsamen hat eine Besonderheit bei der Keimung. Er hält eine
Samenruhe. Die Ursache ist dafür, dass in der Schale des Samen sich
Blausäure befindet, die den Keimling „Vergiftet". Wenn aber nach einer
Zeit
die Schale aufbricht entweicht die Blausäure und der Keimling fängt
voll an
zu Keimen. Diese Ruhezeit kann auch verkürzt werden, mit Hilfe einer
Glasscherbe kann man zum Beispiel die amen schale anritzen und die
Blausäure entweicht. Oder es wir die Stratifikation angewendet. Dabei
werden Samen und Sand schichtförmig aufgeschichtet.
Wenn ein Gärtner Samen bei einer bestimmten Firma bestellt, erwartet er,
dass er auch eine sehr gute Qualität bekommt. Daher gibt es hier in
Deutschland das Saatgutverkehrsgesetz. Dieses schreibt den Verkäufer vor
wie die äußere und innere Qualität ist.
Für die Prüfung diese Qualität gibt es die iSTA-Vorschriften. Diese sind
die Internationalen Vorschriften für die Prüfung von Saatgut (in erster
Linie für Nahrungsmittel.
Saatgut bekommt heut zu Tage eine Besondere Behandlung:
1. Kalibrieren: ist nach Größe sortiertes (Abgesiebtes)
Saatgut. Es ermöglicht den Einsatz von Einkornsämaschinen und begünstigt
eine gleichmäßige Pflanzenentwicklung.
2. Inkrustieren: ist Saatgut, das eine dünne Ummantelung
mit Fungiziden, Insektiziden, Nährstoffen oder anderen Wirkstoffen
aufweist. Inkrustiertes Saatgut wird vor allem im Gemüsebau angewandt.
Der
Vorteil bei dieser Art des Pflanzenschutzmitteleinsatzes ist in der
starken
Reduzierung der Wirkstoffmengen im Vergleich zu einer Flächen- oder
Reihenspritzung.
3. Pillieren: ist qualitativ Hochwertiges Saatgut, bei
dem die einzelnen Samen mit einer Hüllmasse (z.B. Lehm Ton Torf) umgeben
sind. Durch die Pillierung jedes einzelnen Kornes in eine Kugelform, ist
diese art gut für die Einzelkornaussaat gut geeignet, da auch unförmige
Samen genau so gut auszusäen sind wie förrmige. Außerdem kann man der
Hüllmasse gut Fungizide oder Insektizide zumischen, um
Auflaufkrankheiten
zu verhindern.
4. Granulieren: ist Saatgut, bei dem die einzelnen
zylinderförmigen Granulate mehrere Samenkörner enthalten. Die Anzahl der
Körner variiert in Abhängigkeit von der Keimfähigkeit. Vor allem werden
Granulate im Zier und Gemüsebau benutzt, da man sehr gut kleine
Pflanzensamen aussäen kann.
5. Beizen: ist das Saatgut mit Pflanzenschutzmitteln
behandelt. He nach Anwendung mit Pestiziden um zu verhindern, dass im
Boden
lebenden pilzlichen Krankheitserregern entgegen zu Wirken. Nach der
Saatgutbehandlung unterscheidet man zwischen der Trocken- oder
Nassbeize.
Bei der Trockenbeize wird ein pulverförmiges Beizmittel verwendet.
Gebeizt
wir im so genannten Überschussverfahren. Dazu wird das Beizpulver
zusammen
mit der Saat in ein Gefäß gegeben, das so lange geschwenkt wird, bis die
einzelnen Samenkörner eingepulvert sind. Bei der Nassbeize wird die Saat
kurze Zeit in das flüssige Beizmittel eingetaucht
by C.P.